»Die Workshopmacherin«

  • 13.11.2019
  • von christiane kuerschner
Anja Kässner hat einen Podcast für Workshopmacher ins Leben gerufen und Marion interviewt ...
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Anja Kässner hat ein großes Faible für Workshops – was liegt da näher, als einen Podcast mit und für Workshopmacher ins Leben zu rufen? In der aktuellen Podcast-Folge spricht Anja mit Marion King. Wir haben Anja vorab zu ihrer Workshop-Leidenschaft und ihren aktuellen Lieblingsmethoden befragt. Viel Freude beim Lesen und Hören!

Hier geht es zum Podcast.

Liebe Anja, wie bist du dazu gekommen, einen Podcast für Workshopmacher ins Leben zu rufen?

Ich habe Anfang des Jahres meine Website workshopmacher.de gelauncht, als Heimathafen für meine Tätigkeit als Moderatorin, aber auch ganz gezielt als Möglichkeit und Plattform, mich mit anderen zu vernetzen. Im Sommer habe ich dann zum ersten Mal einen Podcast gemacht (Lieblingsorte Podcast), mich in das Format verliebt, da war der Weg nicht mehr weit zum Workshopmacher-Podcast. Denn wenn wir ehrlich sind, sind viele von uns allein unterwegs, da bleibt der fachliche Austausch zu oft auf der Strecke. Podcasts sind ganz hervorragend dazu geeignet, da in die Tiefe zu gehen!

Was erwartet deine Zuhörer*innen?

Am Start: Methoden satt. Wir tauchen in relativ kurzen Folgen 20-30 Minuten in eine Workshopmethode ein, also: wofür kann ich sie nutzen, wie geht das, was kommt dabei heraus? Später kommen sicher auch noch andere Formate hinzu, zum Beispiel zu Workshop-Formaten wie Visionsworkshops. Und nach den ersten drei Gesprächen will ich auch unbedingt noch ein Format machen, in dem es mehr um die Leute dahinter geht, also wie ihr Weg war. 

Was sind im Konzipieren und Durchführen von Workshops die größten Herausforderungen?

Einmal die Balance zwischen Plan und Realität: wann bleibe ich bei der geplanten Struktur, wann weiche ich davon ab? Und dann fällt es mir manchmal schwer, in der Zusammenarbeit mit anderen Workshopmachern loszulassen. Jeder hat seinen eigenen Stil, der eine plant im Detail, der nächste lässt passieren. Da bricht bei mir schon mal der Kontrollwahn durch, vor allem, wenn man noch nicht zusammengearbeitet hat. In der Mischung wird es aber meistens brilliant. 

Du bist die Workshopmacherin. Was ist für dich der Reiz an Workshops?

Die direkte Zusammenarbeit mit den Kunden. Als Strategin bestand mein Job häufig darin, kluge Konzepte und Ideen zu präsentieren, Feedback einzusammeln, und dann fuhren wir zurück in die Agentur und haben im stillen Kämmerlein gewerkelt — bis zur nächsten Präsentation. Das hat sich in den letzten Jahren verändert: wir arbeiten viel direkter mit den Kunden zusammen, auf Augenhöhe und ohne Präsentationsglitzer. Das ist viel ehrlicher und vor allem: wesentlich sinnvoller!

Und was ist für dich ein gelungener Workshop?

Inhaltlich: klarer Fokus & Zielsetzung; methodisch: ein sinnvoller Spannungsbogen. Richtig gelungen ist ein Workshop tatsächlich erst dann, wenn er nicht nur eine einzelne Aktion ist, sondern eingebunden ist in den größeren Kontext. Es also Anknüpfungspunkte gibt, klare Verantwortlichkeiten, und Kapazität, nächste Schritte tatsächlich anzugehen. Ich erlebe es leider auch häufig, dass Workshops eine Ausnahme vom Alltag sind, und die Ergebnisse dadurch im Nachgang “versanden”. Dann kann der Workshop noch so gelungen sein, er wird leider keinen Unterschied machen können. 

Verrätst du deine Lieblingsworkshop-Methode?

Die wechselt ehrlich gesagt ständig. Ich bin ein großer Fan von Liberating Structures und seit diesem Jahr Teil des Design Teams des Kölner Meetups. Aktuell ist es Drawing Together: eine komplexe Fragestellung wird mit Hilfe von 5 einfachen Symbolen visualisiert. Dadurch werden ganz andere Bereiche im Hirn aktiviert, und plötzlich sind Lösungswege da, die man vorher vergeblich versucht hat, zu formulieren. Übrigens nicht nur in Workshops, mein letztes Drawing Together war eine Geschichte, an der ich gerade schreibe 🙂 


@maigut.fotograf

Anja Kässner ist Workshopmacherin und Digitalstrategin aus Köln. Die Diplom-Informatikerin (FH) liebt Kollaboration, vor allem dann, wenn es um komplexe Themen wie die digitale Transformation geht. 

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