»What to do with a problem?«

  • 12.09.2018
  • von Henriette Wienges
Über Veränderung, Sinnhaftigkeit, Rückbesinnung und Widerstände...
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I don´t know how it happened, but one day I had a problem. *Kobi Yamada: What do you do with a problem?

Veränderung passiert nur, wenn sie sich lohnt: Wenn die Gewinne aus dem Aufwand sich oder etwas zu verändern höher erscheinen, als die „Kosten“. Veränderung ist dabei die Fähigkeit des Menschen, sich an neue Bedingungen anzupassen, egal ob sie extern motiviert sind oder sich innere Bedingungen geändert haben. Der Widerstand gegen die Veränderung ist dabei der notwendige Regler für deren Sinnhaftigkeit und Effektivität. Kommt es dann zur Gleichzeitigkeit dieser Anpassungsbewegungen von vielen Individuen, so kann dies zu einem Kulturwandel führen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn Veränderungen vehement von außen auf eine Vielzahl von Menschen einwirken, wie in Zeiten von Kriegen oder aufgrund von einschneidenden, technischen Innovationssprüngen. Veränderungen also, die auf alle Lebensbereiche eines Menschen und damit auch der Gesellschaft einwirken. Die technischen Entwicklungen, die zur Digitalisierung geführt haben, sind ein solcher Innovationssprung.

What do you do with a problem.

Für das Neue haben wir noch keine Muster, wie wir damit umgehen. Kulturwandel hört sich wie ein sanfter Prozess, wie ein buntes Straßenfestival mit unbekannten Klängen und Gerüchen an – irgendwie aufregend, tolerant, freundlich und nach alles kann und nichts muss.

Es ist aber ganz anders, disruptive Veränderungen schaffen neue Realitäten, und das ist etwas, wonach wir nicht gefragt haben, zumindest vielleicht nicht jetzt oder nicht dergestalt, was wir nicht verstehen, vielleicht etwas, was wir hoffen, dass es wieder weggeht, dass wir es ignorieren können, etwas was Angst machen kann.

When I got face-to-face with it, I discovered something. […] I discovered it had something beautiful inside. My problem held an opportunity! It was an opportunity for me to learn and to grow. To do something. […] Every problem has an opportunity for something good. You just have to look for it.

In dem Dreieck aus der technischen Veränderung, den Herausforderungen und Möglichkeiten, die sie für den Menschen bedeuten und die damit auch indirekt auf seine Werte einwirken, und dem Umgang des Menschen mit dem Wandel, bedingen und verstärken sich die drei Pole gegenseitig. Durch die technischen Innovationen der Digitalisierung, ist eine globale Vernetzung, eine Beschleunigung und der exponentielle Anstieg von Innovation und Wissen und damit ein Anstieg von Komplexität entstanden. Es hat die Entstehung einer Kultur der Individualisierung ermöglicht und zugleich notwendig gemacht. So entstehen neue Freiheiten, aber auch Überforderungen und Ängste und im direkten Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Themen wie Automation und künstlicher Intelligenz die Frage, ob es zukünftig den Menschen noch braucht?

What do you do with an idea? […]it seemed kind of strange and fragile. What would people say about my idea? *Kobi Yamada: What do you do with an idea?

So steht als Antwort auf die Frage der Veränderung von Arbeit durch Automation und künstliche Intelligenz und zugleich als Überlebensstrategie des Menschen, aber auch als Antwort auf das neu entwickelte Bedürfnis nach Individualisierung, die Rückbesinnung auf den Menschen und seine einzigartigen Fähigkeiten des Menschen: das Streben nach etwas Höherem Metaphysischem, sowie der freie Wille. Für eine Maschine macht dieses Streben kein Sinn, noch kann ein Algorithmus die Ebenen des Physischen verlassen. Darüber hinaus wünscht sich der Mensch als Gegenüber im Zweifel nun mal einen Menschen und keine Maschine.

I kept it to myself. I hid it away and didn’t talk about it. I tried to act like everything was the same as it was before my idea showed up. But there was something magical about my idea. I had to admit, I felt better and happier when it was around. […] I showed it to other people even though I was afraid of what they would say.I was afraid they would laugh at it. […] And many of them did. They said it was no good. They said it was to weird. They said it was a waste of time […]

Jetzt ist die Frage was ist in diesem Dreieck aus Technik, Mensch und Kultur und dem Umgang mit Veränderung nun Huhn was Ei? Wäre die Digitalisierung nicht, die Kultur wäre an der Stelle unverändert geblieben und wir hätten weder die Notwendigkeit noch in dem Maße durch den Kulturwandel zur Individualisierung einen entsprechenden Wertewandel. Die Einmaligkeit des Menschen bestünde weiter, aber sie wäre nicht kriegsentscheidend und alle neuen Arbeitsmethoden, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen ebenso wenig.

But then I realized, what do they really know? […] No one knows it like I do. And it’s ok if it’s different, and weird, and maybe a little crazy. I decided to protect it, to care for it. I fed it good food. I worked with it, I played with it. But most of all, I gave it my attention. […]

Andersherum gesagt, schaut man auf die Prinzipien dieser Arbeitsmethoden z.B. im Agilen Manifest, könnte man sagen, dass die Prinzipien des selbstorganisierten Arbeitens nie geschadet hätten, auch unter nicht digitalisierten Lebensbedingungen, nur jetzt ist es diese Haltung, die plötzlich den Unterschied macht: den zwischen Mensch und Maschine und dem zwischen dem erfolgreichen Umgang mit einer möglich gewordenen Komplexität und dem einer neuen Kultur der Individualisierung, die sich nicht nur auf das private Umfeld begrenzt, sondern alle Lebensbereiche betrifft.

Then one day, something amazing happened. My idea changed right before my very eyes. It spread ist wings, took flight, and burst into the sky. […] It went from being here to being everywhere. It wasn’t just a part of me anymore…it was now a part of everything. And then, I realized what you do with an idea…

You change the world.

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